Mit großer Bestürzung hat das Präsidium des RKB erfahren, dass Heinz Baumert ums Leben gekommen ist. Er war der erste und einzige Präsident des RKB in der DDR.

Heinz Baumert wurde am 11. November 1932 in Schlesien geboren. Seinen Lebensunterhalt verdiente er zunächst als Pionierleiter im Auftrag der FDJ, später arbeitete er als Lehrer in den Fächern Geschichte und Staatsbürgerkunde, zunächst in Meiningen, nach seiner Scheidung dann in Erfurt. Seine Sympathien zum Reformkurs Michail Gorbatschows bekundete Baumert im Unterricht nicht zuletzt, indem er einen Pullover mit der Aufschrift „Perestroika“ trug.

Als sich kurz vor der Wiedervereinigung am 7. Juli 1990 in Görlitz ein eigenständiger RKB in der DDR gründete, wurde Heinz Baumert zum Präsidenten gewählt. Gut ein Jahr lang existierten RKB West und Ost unabhängig voneinander, bis sie sich auf dem 35. Bundestag in Ginsheim-Gustavsburg zusammenschlossen. Heinz Baumert ist damit nicht nur der erste, sondern auch der einzige Präsident des RKB-Solidarität der DDR.„Von den einseitig und unverbesserlich auf Medaillen eingestellten hauptamtlichen Funktionären hat der Volkssport nichts mehr zu erwarten“, hatte er damals seinen Wechsel vom linientreuen „Deutschen Radsport-Verband“ (DRSV) begründet.

Zeit seines Lebens war Heinz Baumert begeisterter Radsportler und pflegte als solcher freundschaftlichen Kontakt zu Gustav Adolf „Täve“ Schur, dem populärsten und beliebtesten Radsportler der DDR. 1984 war Täve Schur an der Organisation der ersten „Internationalen Touristischen Friedensfahrt (ITF)“ beteiligt, die der RKB bis heute durchführt.

Heinz Baumert ist viele Jahre bei der ITF und anderen längeren Radtouren des RKB mitgefahren – Athen, Paris, Rom –, wobei er in den Jahren 2010 und 2012 sogar seinen Sohn Mario und seinen Enkel Erik für die Teilnahme an der ITF begeistern konnte. Stolz war Heinz, als im Sommer des Jahres 2008 drei Generationen der Baumerts gemeinsam mit der „Gesellschaft für Gute Nachbarschaft zu Polen“ auf einer Etappenfahrt durch die Masuren radelten.

Heinz Baumert mit Enkel Erik (links) und Sohn Mario (rechts)

Viele Jahre hat sich Heinz Baumert in Thüringen und Sachsen als Ausbilder im Radsport engagiert und auch das Friedensfahrt-Museum in Klein-Mühlingen hat er unterstützt. Bis in seine Achtziger saß er fest im Sattel.

Am 23. März starb Heinz Baumert bei einem Verkehrsunfall. Er hinterlässt seine Frau und seine Kinder.

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