Erfahrener Gastgeber der DM: RMSV Moers scheute die Herausforderung nicht

Mit allerhand Überraschungen hatte die Deutsche Hallenradmeisterschaft 2021 in Moers aufzuwarten. Wellen sind im Kunstradsport immer ein Thema – wenn Kampfrichter sie für unsaubere Ausführung verteilen. Bodenwellen haben aus Sicht mancher Sportlerinnen und Sportler am Wochenende das ein oder andere Ergebnis verhagelt. Andere hingegen schienen die Verhältnisse eher zu beflügeln.

Der RMSV, erfahrener Ausrichter Deutscher Meisterschaften, hatte die besonderen Anforderungen der Pandemie nicht gescheut und sich nach der abgesagten DM 2020 auch 2021 wieder zur Verfügung gestellt, um dem nationalen Höhepunkt der Elite-Saison den passenden Rahmen zu geben. Im ENNI Sportkamp Rheinkamp gab es viele strahlende Gesichter zu sehen.

Für die erste große Überraschung des Wettkampfwochenendes hatte am Freitag der RSV Solidarität Reuth gesorgt.  Der 6er Einrad-Reigen der Frauen setzte sich als erststartende Mannschaft mit 115,61 Punkten an die Spitze und sah in der Folge zu, wie Mannschaft um Mannschaft sich dahinter einreihte.  Annika Stumpf, Vanessa Schwarz, Tina Katholing, Linda Barnickel, Veronika Lurz und Marie Fischer holten den Deutschen Meistertitel nach Oberfranken. Die 6er Einrad-Reigen der beiden mittelfränkischen Soli-Vereine RKV Herzogenaurach und RKB Soli Roth belegten die Plötze vier und fünf. Im 4er Einrad lief es für die Reuther mit Platz sieben nicht ganz so gut. Bester Soli-Verein dieser Disziplin war die Soli Roth, die mit 118,96 Punkten sechste wurde. Dahinter reihten sich der gastgebende RMSV Moers, der RKV Herzogenaurach, der RKV Soli Schweinfurth und der RSV Soli Rimpar auf den Plätzten acht bis elf ein. Die Deutschen Meister kommen aus Aach.

Im 4er Kunstrad Frauen zeigte die Mannschaft des RMSV Moers beim Heimspiel eine ausgesprochen solide Leistung und arbeitete sich trotz erheblichen Rückstands an Schwierigkeit um einige Plätze auf Rang acht hoch. Der Titel ging an den VfH Worms. Im 4er Kunstradsport offen gewann der RKV Denkendorf. Der RMSV Aach ist deutscher Meister im 6er Kunstradsport offen.

Ebenfalls schon am Freitag fiel die Entscheidung im 1er Kunstradsport Männer, die wie nicht anders zu erwarten war, ganz klar Lukas Kohl gewann. Die Soli-Männer taten sich schwer, den Anschluss an die Spitze zu halten und blieben unter ihren Möglichkeiten. Keiner von ihnen kann kam sturzfrei durch sein Programm: Torben Staudenmaier (RKV Herbrechtingen) Platz 7, Till Eggerling (RKV Pfeil Rhüden) Platz 8 und Tjark Eggerling (RKV Pfeil Rhüden) Platz 9.

Wie erwartet spannend wurde es im 1er Kunstrad Frauen am Samstag. Allerdings rieb sich in der Vorrunde so mancher Experte die Augen. Denn nicht alles lief so wie gewohnt. So hatte die amtierende Weltmeisterin Milena Slupina vom TSV Bernlohe mit dem Boden zu kämpfen und musste gleich zu Beginn ihrer Kür den Aufbau des Lenkerhandstand abbrechen. Am Ende erreichte mit 168,77 Punkten als Vierte gerade so das Finale. Sehr enttäuschend ging die DM für Ramona Dandl von der Soli Bruckmühl zu Ende. Sie konnte sich mit dem Boden überhaupt nicht anfreunden und kam nur mit viel Mühe und unter großen Verlusten durch ihr Programm. Mit 153,74 Punkten und Platz elf fuhr sie in Moers ihr schlechtestes Ergebnis dieser Saison ein. Knapp vor ihr landete Veronika Koch vom RKB Soli Hausham auf Platz zehn. Leichter taten sich die Sportlerinnen mit den nicht ganz so hohen Schwierigkeiten, die ihre Programme besser auf die Fläche bringen konnten: Kim Leah Schlüter (RSV Knetterheide), Nadine Vogel (Solidarität Randersacker) und Neele Jodeleit (RSV Knetterheide) kamen ohne Sturz und mit viel Kampfeswillen durch ihre jeweilige Kür und belegten die Plätze 12, 13 und 16. Nach nur kurzer Pause zwischen Vorrunde und Finale rappelte sich Milena Slupina noch einmal auf und zeigte, dass sie auch mit Rückschlägen umgehen kann. Bis 25 Sekunden vor Schluss standen 195 Punkte auf der Anzeigentafel, dann musste sie sich wegen eines völlig unerwarteten Sturzes und nachfolgenden Zeitproblemen Lara Füller geschlagen geben, die fehlerfrei durch ihr Programm gekommen war. Mit dem Vizemeister-Titel war die Weltmeisterin angesichts des Tagesverlaufs jedoch hochzufrieden.

Im 2er Kunstradsport gibt es derzeit bei der Soli kein einziges Paar, das in der Elite ganz oben mitfahren kann. Deutsche Meister wurden bei den Frauen Sophie-Marie Wöhrle und Caroline Wurth vom RSV Gutach und Serafin Schefold und Max Hanselmann vom RFV Öhringen in der offenen Klasse.

Die Sieger des Radball-Turniers kommen aus Franken: Bernd und Gerhard Mlady vom RMC Stein sind die Deutschen Meister 2021.

Text: Steffi Graff

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