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Auch wenn die meisten EM-Tickets schon vorab vergeben waren und es nur im 1er Juniorinnen echte Konkurrenz um die Startplätze für die deutsche Meisterschaft gab, lieferten die dritten und letzten Junior Masters dieses Jahres in Nufringen doch noch Spannung und Überraschungen.

Die beiden vorab qualifizierten EM-Starter im 1er Junioren Daniel Stark vom TSV Bernlohe und Linus Weber vom RV Kirchdorf hatten beide nicht den stabilsten Tag erwischt und standen sowohl in der Vorrunde als auch im Finale jeweils mehrfach am Boden. In der Vorrunde hatte Weber ungewohnte Schwächen bei den Handständen gezeigt und nur knapp 170,09 Punkte ausgefahren – eigentlich eine Steilvorlage für Daniel Stark, die dieser aber nicht wirklich gut genutzt hat: Er versaute unter anderem den mehrfachen Drehsprung und blieb mit 170,76 Punkten immerhin gerade mal so vor Weber. Auch im Finale siegte der amtierende Europameister Daniel Stark mit 175,04 Punkten noch einmal haarscharf vor dem amtierenden deutschen Meister Linus Weber mit 174,80 Punkten. Dieses Mal war es die Rückwärtsserie mit gleich zwei Stürzen, die für Stark den Anfang von Ende eines wirklich begeisternden Ergebnisses bedeutete. Über den Tagessieg und den zweiten Platz in der Gesamtabrechnung der Serie durfte er sich dennoch freuen. Dahinter gab es einen glücklichen Dritten: Simon Halter vom RSV Concordia ist dem Favoritenduo mit einer persönlichen Bestleistung von 171,16 Punkten deutlich auf die Pelle gerückt.

Daniel Stark (TSV Bernlohe, Foto: Karin Wurth)

Freuen konnte sich auch Vu Phi Nguyen vom RRSV Amorbach, der wie schon bei den anderen beiden Masters Platz sechs belegte, aber mit jetzt 145,95 ausgefahrenen Punkten eine deutliche Steigerung zeigte. Taron Eggerling vom RKV „Pfeil“ Rhüden zeigte bei seinem einzigen Junior-Masters-Auftritt eine saubere Leistung mit 92,21 von 100 Punkten.

Keine Überraschungen gab es an der Spitze der 1er Juniorinnen: Mina Heinritzi vom RKB Solidarität Bruckmühl bestätigte mit kontinuierlicher Leistung ihren sicheren zweiten Platz hinter Hanna Reichle vom RMSV Bad Schussenried. Etwas weiter hinten in der Ergebnisliste ließ jedoch eine andere Sportlerin aufhorchen: Aulona Nuhaj vom GRMSV Moers ließ mit einer Glanzleistung von 99,65 von 104,3 Punkten ein Dutzend Konkurrentinnen hinter sich und feierte einen grandiosen zwölften Platz. Ganz klar hat sie sich damit auch ein Ticket für die deutsche Meisterschaft verdient. Auch Marleen Im Schlaa vom RSV Knetterheide (Platz 14 mit 98,56 Punkten) und Emily Büttner vom RSV Fürth Vach (Platz 16 mit 95,06 Punkten) dürfen mit Plätzen bis zwanzig bei der Deutschen starten. Lucie Eckert vom Heikendorfer Sportverein wurde mit 88,11 Punkten 22., Tuong – Vy Nguyen (RRSV Amorbach) mit 86,26 Punkten 24. Mit viel Sturzpech endete die erste Masters-Saison im 1er für Judith Kolb von der Soli Roth mit 73,19 Punkte und Platz 27.

Aulona Nuhaj (GRMSV Moers, Foto: Ralf van Zütphen)

Mit nach Tailfingen darf die Rotherin jedoch im 2er. Zusammen mit ihrer Fürther Partnerin Emily Büttner erreichte sie in Nufringen mit 55,48 Punkten Platz elf. Zwei Plätze davor platzierten sich Nele Schillinger und Leonie Moser vom RSV Gutach mit 64,56 Punkten. Sie freuen sich nun auf ihren ersten Auftritt bei der Junioren-DM. Innerhalb eines starken Starterfelds von 14 Paaren aus ganz Deutschland behaupteten sich die Schwarzwälderinnen ganz souverän. Mit der Schwabenlandhalle in Nufringen verbindet der RSV Gutach übrigens sehr schöne Erinnerungen: 2015 gewannen dort Sophie-Marie Wöhrle (ehemals Nattmann) und Caroline Wurth ihren Junioren-Europameisterschaftstitel. Dieses Mal saßen die beiden derzeitigen Kunstrad-Weltmeisterinnen in der Coachingzone und betreuten die jungen Gutacher Kunstradtalente. Was ihre Schützlinge aufs Parkett legten, stellte sie voll und ganz zufrieden: Sehr ruhig und fokussiert spulten sie ihre 25 Übungen ab. Bis zum Wechsel auf zwei Räder war nach zwei Minuten erst ein Punkt der eingereichten 78,90 Punkte verloren. Bei den Steigerübungen kassierten sie von den Kampfrichtern im zweiten Teil allerdings Abzüge für die Ausführung. Das Zeitmanagement war leider nicht ganz optimal, sodass die letzte Übung im Frontlenkerstand aus der Wertung fiel. Ansonsten hätten sie ihre persönliche Bestleistung nahezu wiederholen können.

Leonie Moser und Nele Schillinger (RSV Gutach, Foto: Karin Wurth)

Text: Steffi Graff/Karin Wurth
Fotos: Sandra Heinritzi, Karin Wurth, Ralf van Zütphen

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