Diese sagenhafte Leistung erbrachte die Einradsportlerin Ana Schrödinger (19) vom Sportverein Solidarität München e.V. in Montreal, Kanada.

Die Weltmeisterschaft im Einradfahren wird alle zwei Jahre von der IUF, dem Weltverband des Einradsports (International Unicycling Federation) ausgetragen, dieses Jahr gingen insgesamt 1.163 Sportler aus 32 Nationen in Montreal an den Start.

In den Disziplinen „Langsam vorwärts“, „Langsam rückwärts“ und „Stillstand“ erkämpfte sich Ana Schrödinger nicht nur die Weltmeistertitel, sondern toppte gleichzeitig die bestehenden Weltrekorde in diesen drei Disziplinen um ein Vielfaches. Hervorzuheben ist, dass sie sogar bessere Zeiten als die Männer in diesen Disziplinen erzielte.

Zu Anas Paradedisziplinen gehören  „Langsam vorwärts“ und „Langsam Rückwärts“. Diese Disziplinen bestehen darin, so langsam wie möglich über ein zehn Meter langes Brett zu fahren, ohne dabei zu pendeln, das Rad seitwärts zu drehen oder den Fahrfluss durch das geringste Stehenbleiben zu unterbrechen. Das Brett ist für „Langsam vorwärts“ 15 cm und für „Langsam rückwärts“ 30 cm breit.

Die Top- Favoriten in den beiden Langsamdisziplinen kommen aus Europa, hauptsächlich aus Deutschland , der Schweiz, Frankreich und Dänemark.

Mit äußerster Konzentration und Nervenstärke erreichte Ana in der Disziplin „Langsam vorwärts“ die exzellente Zeit von 2:30,75 Minuten. Das bedeutet, dass sie damit eine neue Weltrekordmarke gesetzt hat und zwar mit einem Abstand von über 46 Sekunden zur bisherigen. Den Zuschauern war ein äußerst spannendes Finale geboten, doch nach Anas Lauf war es für die bisherige Weltmeisterin in „Langsam vorwärts“ Nina Herzog aus Burghausen klar, dass ihr über 50 Sekunden gefehlt hätten, um ihren Titel zu verteidigen, denn sie kam auf 1:40,01 Minuten.

Auch in der nächsten Disziplin nämlich „Langsam rückwärts“ gelang Ana ein ebenso großer Erfolg. Wie in „Langsam vorwärts“ braucht man hier nicht nur äußerste Konzentration, sondern vor allem auch die mentale Stärke um souverän zur vorgegebenen Zeit seine Leistung abrufen zu können. Währens sich die nervliche Anspannung bei den anderen Finalistinnen sichtbar zeigte, gelang Ana ein souveräner Lauf mit einer neuen Weltrekordmarke von 2:16,89 Minuten.

Die bisherige Weltmeisterin in „Langsam rückwärts“ Clara Frank kam mit einem Abstand von 42 Sekunden zu Anas neuem Weltrekord auf 1:34,88 Minuten und schaffte es mit dieser Zeit Vizeweltmeisterin zu werden. Für das Langsam- vorwärts- Finale hatte Clara sich leider nicht qualifizieren können.

Der bisherigen Vizeweltmeisterin in „Langsam rückwärts“ Nina Herzog gelang ein Lauf von 1:06,4 Minuten. Mit dieser Zeit kam Nina auf einen hervorragenden vierten Platz. Die Distanz zu Anas Zeit betrug 1:10,49 Minuten, und damit mehr als das Doppelte von Ninas erreichten Zeit in der Disziplin „Langsam rückwärts“.

Die Weltmeistertitel der Herren gingen in den Disziplinen „Langsam vorwärts“ und „Langsam rückwärts“ wieder nach Frankreich.

Bereits eine Woche zuvor konnte Ana ihren ersten großen Erfolg feiern: In der Disziplin Stillstand gelang es ihr nicht nur ihren Weltmeistertitel zu verteidigen, sondern auch den Weltrekord um mehr als das Sechzehnfache zu toppen.

In dieser Disziplin wird auf dem Einrad auf einem 10 x 25 cm großem Brett so lange wie möglich gestanden. Mit der hervorragenden Zeit von einer Stunde, 5 Minuten und 13 Sekunden konnte sich Ana über eine ganze Stunde von der Vizeweltmeisterin aus Dänemark distanzieren, die auf drei Minuten und sieben Sekunden kam. Sogar zu dem Weltmeister der Herren gelang Ana eine Distanz von 58 Minuten. Mit dieser Leistung toppte sie den bestehenden Weltrekord um mehr als das 16-fache!

Alle Ergebnisse sind nachzulesen unter: http://unicycling.org/unicon/

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