Im englischsprachigen Raum heißt Hallenradsport indoor cycling und speziell das Kunstradfahren artistic cycling. Dass dieser Name seine Berechtigung hat, zeigten die Höchberger Kunstradfahrer beim vereinsinternen Schaufahren letztes Wochenende.

Akrobatik auf dem Fahrrad – damit könnte man das Kunstradfahren beschreiben, es erfordert viel Gleichgewicht und Geschick, die Übungen auf dem Rad sind oft schön anzusehen. Kunsträder sind präzise Handarbeit, haben weder Freilauf noch Bremse, einen speziellen Sattel, so dass man Kunststücke wie Steiger (Fahren auf dem Hinterrad), Sattellenkerstand, Hocken, aber auch Kraftübungen wie die Sattelstützwaage darauf zeigen kann. Die jüngsten Teilnehmer waren gerade mal fünf Jahre, fuhren das erste Mal voller Stolz ihre gerade erlernten Übungen vor großem Publikum, die „alten Hasen“ durften ihre neuen Übungen vorführen. So zeigten sich sowohl die älteren Vereinsmitglieder als auch Eltern und Freunde der Soli Höchberg begeistert vom Niveau der Darbietungen. Aber nicht nur neu Erlerntes stand dabei beim Showfahren im Vordergrund, die Kinder konnten selbst erfundene „Quatschübungen“ zeigen, die so nicht im Reglement des Kunstradfahrens auftauchen, auch Elemente wie das Synchronfahren mit mehreren SportlerInnen lockerten das Schaufahren auf.

Höchste Auszeichnung für Werner Götz

Der neue Vorstand der Kunstradfahrer Joachim Gold ehrte Manuela und Melanie Woywode für 10 Jahre aktive Mitgliedschaft erst als Sportlerinnen jetzt als Trainerinnen mit der BLSV-Ehrennadel in Bronze und Johann Schlotter für 35 Jahre Mitgliedschaft und treue Unterstützung mit der BLSV-Ehrennadel in Silber und nicht zuletzt Werner Götz für seine über 68 Jahre (!) aktive Mitgliedschaft. Werner Götz war nicht nur der erste Kunstradfahrer in Höchberg, er trat auch gleich in mehreren Disziplinen an wie dem 1er, 2er Kunstradfahren, dem Reigenfahren, im Langsamfahren, wo er Bezirks- und Bayerische Titel holte. Der RKB – der Rad- und Kraftfahrerbund – hatte aber noch mehr Disziplinen für Werner parat: 1952 trat er im Motorradgeschicklichkeitsfahren an und in dieser Zeit wurde er auch erfolgreicher Radballer.

Geehrt wurde er für über 50 Jahre in verantwortungsvollen Tätigkeiten wie Motorsportwart, Trainer, Materialwart sowie Vorstand. Dafür erhielt er nun die höchste Auszeichnung des Bayerischen Landessportverbands: Die „Verdienstnadel in Gold mit Brillanten im großen Kranz“, eine einmalige Auszeichnung für ein Vereinsmitglied der TG Höchberg von 1862 e.V. Werner Götz war allein über 33 Jahre 1. Vorsitzender der Radsportabteilung und hielt diese am Leben. Ihm ist es zu verdanken, dass es in Höchberg immer noch Kunstradsport gibt und die Abteilung keine Nachwuchssorgen hat. Trotz seines Ausscheidens als Vorstand der Abteilung steht er den Trainern und Betreuern nun weiterhin mit Rat und Tat zur Seite und kümmert sich unter anderem auch um die nicht ganz einfache Pflege und Wartung des Radbestands.

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